Zur Großdemo am 3.8.24 in Berlin
Rede von Christiane Reymann bei der Großdemo am 3.8.24 in Berlin („Für Frieden, Freiheit und Wahrheit“)
Kommentare von Thomas Moser (Overton-Magazin) und Tom J. Wellbrock (RT DE):
Und sie bewegt sich doch – die deutsche Friedensbewegung
Mehrere tausend Menschen kommen am 3. August zu der von Querdenken-Gründer und Pazifist Michael Ballweg organisierten Demonstration in Berlin.
von Thomas Moser – Overton-Magazin | 4.8.24
Auszug:
Die eigentliche Nachricht der Demonstration vom Samstag mit gut 20.000 bis 25.000 Teilnehmern ist: Es gibt in Deutschland noch eine Friedensbewegung, getragen von Leuten, die schon gegen die Corona-Einschränkungen auf die Straße gingen. Die letzte große Friedenskundgebung ist eineinhalb Jahre her, als etwa 50.000 Menschen dem Aufruf von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer folgten. Seither wusste man nicht so Recht, wo die kritische Zivilgesellschaft in diesem Land, deren Politnomenklatur sich auf Krieg vorbereitet, steht. Auch die politische Aufarbeitung der Corona-Zeit wird hintertrieben.
Jetzt hat sich ein Fenster geöffnet und man sieht: Es bewegt sich doch etwas. Der Tag zeigt, dass es ein breites Bedürfnis gibt, sich einzumischen, auch wenn das Potential insgesamt kleiner zu sein scheint, als es nötig wäre. Das entspricht vielleicht dem Zeitenbruch, in dem wir uns befinden.
In den meisten etablierten Medien wurde und wird die Veranstaltung totgeschwiegen, nicht einmal der RBB war mit einem Reporter vor Ort.
Der Organisator ist eine Persona non grata: Michael Ballweg, Gründer der coronakritischen Bewegung Querdenken, was seit 2020 zum Unwort gemacht wird. Seit dem Russland-Ukraine-Krieg ist Ballweg außerdem erklärter Pazifist. Und dann ist er auch noch Angeklagter, dem von der Staatsanwaltschaft versuchter Betrug, versuchte Geldwäsche und versuchte Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit Querdenken-Spenden vorgeworfen wird. Dafür verhängte man neun Monate Untersuchungshaft gegen ihn. Das skizziert in etwa den Kontext, in dem die Demonstration stand.
Etwa 10.000 Leute starteten am Ernst-Reuter-Platz und der Technischen Universität zu einem Umzug, der im Verlauf der Strecke stark anschwoll und eine “Länge” von über 40 Minuten erreichte, sprich: So lange dauerte es, bis er an einer Stelle vorbei gezogen war. Insgesamt mögen es sicherlich 20.000 bis 25.000 Menschen gewesen sein, die im Laufe des Tages an der Aktion teilnahmen. Die Polizei spricht von 12.000 Teilnehmern. […]
Von Friedens-Demos und müden Propagandisten
Die Friedens-Demos vom 3. August 2024 wurden nicht – wie sonst üblich – von den feindseligen und bösartigen Medienstücken begleitet, die der Diffamierung dienen. Ein gutes Zeichen ist das aber nicht.
von Tom J. Wellbrock – RTDE (Quelle 1 / Quelle 2) | 5.8.24
Auszug:
Viel hat man nicht mitbekommen von der Friedens-Demo der „Querdenker“ in Berlin, es sei denn, man war vor Ort. Die großen Medien hatten kein großes Interesse an der Demo, und selbst der Tagesspiegel – normalerweise ein Garant für abscheuliche Pressearbeit – wirkte überraschend zahm. Der Grund ist ein trauriger: Man sah offenbar keine Notwendigkeit, mit Unterstellungen, Beleidigungen und Diffamierungen auf die Menschen mit spitzer Feder einzuprügeln. Der Tagesspiegel hatte seinen Text nicht einmal selbst geschrieben, sondern einfach von der dpa übernommen.
Der Tagesspiegel schreibt geradezu gelangweilt:
„Am Demonstrationszug haben nach deren Schätzung 9.000 Menschen teilgenommen, an der Kundgebung bis zu 12.000, wie ein Polizeisprecher erklärte. In elf Fällen stellte die Polizei Verstöße gegen die Auflage fest, keine Symbole mit Bezug zu dem vom Bundesamt für Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuften und inzwischen verbotenen Magazin ‚Compact‘ zu zeigen. Die Polizei war mit insgesamt 500 Beamten im Einsatz.“
Die Zahlen der Veranstalter wurden gleich ganz unterschlagen (es gibt Schätzungen, die von 30.000 bis 35.000 Teilnehmern ausgehen, was aber vermutlich zu optimistisch ist), beiläufig wird der Demo eine Nähe zum Magazin Compact unterstellt. Richtiger Biss lässt sich aber nicht herauslesen. Und so beiläufig geht es auch weiter:
„Einige Demonstranten forderten auf Transparenten die ‚Aufarbeitung der Corona-Maßnahmen‘ und ‚Konsequenzen für die Verantwortlichen‘. Andere Teilnehmer schwenkten Fahnen mit der Friedenstaube. Auch das Peace-Zeichen war mehrfach zu sehen.“ […]