Offener Brief an Gregor Gysi
Offener Brief von „Frieden-links“ an Gregor Gysi zu seiner Kritik an der Erklärung der sieben Abgeordneten der Linksfraktion, den Antrag der Regierungskoalition und CDU/CSU zur Regierungserklärung des Bundeskanzlers zur aktuellen Lage am 27. Februar 2022 im Deutschen Bundestag, abzulehnen.
Lieber Gregor Gysi,
wir wenden uns an Dich aufgrund Deines offenen Briefes an die sieben Fraktionsmitglieder, die den Beschluss der Fraktion, den Antrag der Regierungsfraktionen und CDU/CSU zur Regierungserklärung des Bundeskanzlers am 27. Februar 2022 abzulehnen, mit einer eigenen Erklärung begründet haben.
Wir sind bestürzt, dass Du die eigenen KollegInnen derart in der Öffentlichkeit diffamierst und unlautere Motive wie mangelnde Empathie unterstellst, nur weil sie weiterhin friedenspolitische Positionen der Linken hochhalten. Alle sind von diesem Krieg schockiert, wir ebenso wie die KollegInnen der Bundestagsfraktion, und niemand rechtfertigt diesen Krieg. Er muss sofort gestoppt werden.
DIE LINKE hat bisher aus guten historischen Gründen Waffenlieferungen abgelehnt und spricht sich gegen die Aufrüstung Deutschlands aus. Wir unterstützen diese Position, weil wir fest davon überzeugt sind, dass dieser Krieg mit Waffenlieferungen nicht zu stoppen ist, sondern nur durch schnellstmögliche Verhandlungen unter internationaler Vermittlung, die viel stärker eingefordert werden muss. Und wir halten auch die NATO-Osterweiterung in den vergangenen Jahrzehnten für einen schwerwiegenden Fehler. Sie war kein Beitrag für eine Sicherheitsordnung in Europa unter Einschluss Russlands. Trotzdem rechtfertigt das keinen Krieg — das stellen alle unentwegt und unmissverständlich klar, auch die von Dir kritisierten FraktionskollegInnen.
Wir meinen, dass die Fraktion eine gute und richtige Entscheidung getroffen hat, den Antrag der Regierungskoalition und Union abzulehnen. Wir halten die Erklärung der sieben Abgeordneten für eine zutreffende und gute Begründung in der Sache. Sie hat Widerhall und Zuspruch in der Friedensbewegung gefunden.
Wir bitten Dich, lieber Gregor, Deine Haltung zu überdenken und die bestehenden Widersprüche innerhalb der Fraktion zu klären.
Reiner Braun, Berlin, International Peace Bureau, Kampagne Stopp Air Base Ramstein
Wolfgang Gehrcke, Berlin, Mitglied des Gesprächskreises Friedens- und Sicherheitspolitik der Rosa-Luxemburg-Stiftung
Heike Hänsel, Tübingen, Die LINKE
Ulla Jelpke, Berlin, Mitherausgeberin von ‚Ossietzky‘, Mitglied u.a. in ‚Sea-Watch‘
Kristine Karch, Düsseldorf, Co-Sprecherin internationales Netzwerk ‚No to war – No to NATO‘, Kampagne Stopp Air Base Ramstein
Prof. Dr. Karin Kulow, Berlin, Nahost- und Islamwissenschaftlerin, Konfliktforscherin
Ekkehard Lentz, Bremen, Sprecher Bremer Friedensforum
Pascal Luig, Berlin, NaturwissenschaftlerInnen-Initiative Verantwortung für Frieden und Zukunftsfähigkeit e.V. (NatWiss), Kampagne Stopp Air Base Ramstein
Dr. Alexander Neu, Rhein-Sieg-Kreis, Politologe
Willi van Ooyen, Frankfurt/M., Aktivist der Friedens- und Sozialforumsbewegung, Bundesauschuss Friedensratschlag, Ostermarschbüro
Prof. Dr. Norman Paech, Hamburg, emeritierter Professor für Politikwissenschaft und für Öffentliches Recht, Bündnis für Gerechtigkeit und Frieden zwischen Israelis und Palästinensern (BIP)
Karl Heinz Peil, Frankfurt/M. Friedens- und Zukunftswerkstatt e. V., verantwortlicher Redakteur des ‚Friedensjournal‘
Christiane Reymann, Berlin, Publizistin
Prof. Dr. Werner Ruf, Edermünde, Politikwissenschaftler und Friedensforscher, Kasseler Friedensforum, Mitglied des Gesprächskreises Friedens- und Sicherheitspolitik der Rosa-Luxemburg-Stiftung
Bernhard Trautvetter, Essen, Mitbegründer Netzwerk Schule ohne Bundeswehr NRW, Sprecher Essener Friedensforum, VVN-BdA, GEW
Dr. Winfried Wolf, Michendorf, Chefredakteur Zeitung gegen den Krieg
Liebe Initiatoren,
Euer Brief spricht mir aus der Seele. Der Genosse Gregor Gysi war für mich einmal ein bewundernswerter Politiker. Wie tief ein Linker doch sinken kann.
Kämpferische Grüße
Bodo Müller
Sehr geehrte Initiatoren dieses „Offenen Briefs an Gregor Gysi“,
die von ihnen hier in diesem „Offenen Brief an Gregor Gysi“ geäußerte Position kann mich wieder in die Nähe der Linkspartei führen. (Für mich hatte sie mittlerweile eigentlich schon längst „fertig“.
Sehr geehrte liebe Initiatoren des Offenen Briefes, sehr geehrter Herr Gysi,als Linke und als Psychologin kritisiere ich die diffamierenden Äußerungen von Gysi. Eine Waffenlieferung zum jetzigen Zeitpunkt verlängert nur die Dauer des mörderischen Überfalls. Eine solidarische Haltung sowohl mit der Ukraine als auch nit den von ihr unterdrückten russisch-ukrainischen Bürgern hätte darin bestanden, rechtzeitig auf die Gefahren der imperialitischen Ausweitungs Politik der Nato, des imperialistischen Einsickers von US- Institutionen in die Ukr. Daine und die Unterdrückung der russ. Minderheiten in der Ukraine hinweisen müssen
WAFFEN SCHAFFEN KEINEN Frieden,auch die russischen nicht,auch die Strafmassnahmen befrieden nicht. Eine linke Politik besteht gegenwärtig nur in der Ausarbeitung von BEIDSEITIGEN Friedensverträgen in Vorarbeiten zu einer Verbesserung der VÖLKERVERSTÄNDIGUNG
Aber man muss noch hinzufügen, dass der Krieg in der Ukraine schon im Jahre 2914 begannn ämlich der Krieg gegen die russischen Ukrainer im Osten des Landes.